Videoprojekt | Bundeswehr
Zum dritten Mal lud die Evangelische Militärseelsorge, Arbeitsfeld Seelsorge an unter Einsatz- und Dienstfolgen leidenden Menschen (ASEM) unter der Leitung von Militärdekan Christian Fischer zu einem Workshop der Serie Life-War-Balance ein.
Schwerpunkt unseres sechstägigen Videoprojekts in Bad Laer war, wie schon in den vorangegangenen zwei Workshops, eine Balance zwischen dem Alltagsleben in Deutschland und den Erinnerungen an die Kriegserlebnisse in Afghanistan zu finden. Um die traumatisierten Bundeswehrsoldaten psychisch zu stabilisieren (Stabilisierungsphase), arbeiteten wir u. a. mit selbsterstellten Polaroids (analog) und nutzten die Stille des Waldes als beruhigendes Element.
Das Wort Trigger ist für an PTBS erkrankte Patienten meist negativ assoziiert. Wir arbeiteten daran, mit Hilfe von ASMR*-Videos visuelle Sinnesreize, sogenannte Trigger, positiv in Form von Achtsamkeitsübungen im Hier und Jetzt zu besetzen.
Insgesamt brachte uns der dritte Workshop acht fertig produzierte Videos – und eine Standorterkenntnis für die Teilnehmer. »Wo stehe ich aktuell? Und wohin soll meine Reise gehen?« Wir bleiben in jedem Fall in Bewegung und am Ball.
Zielgruppe: traumatisierte Soldatinnen und Soldaten nach Afghanistan-Einsatz (PTBS)
Konzeption & Realisation: Volko Lienhard
* ASMR, das bedeutet ausgeschrieben Autonomous sensory meridian response. Dabei geht es um einen Zustand der völligen Entspannung oder um ein Kribbeln im Kopf. Durch bestimmte Auslöser, wie zum Beispiel Geräusche oder auch visuelle und physische Reize wird ASMR ausgelöst. Dieses Gefühl wird als beruhigend und angenehm empfunden und häufig durch akustische, visuelle und taktile Sinnesreize (sogenannte Trigger) ausgelöst, seltener auch durch bloße persönliche Aufmerksamkeit und Zuwendung durch eine andere Person.