Eine Liebeserklärung
Natürlich haben wir mittlerweile die Möglichkeit – dank modernster Technik – von jedem Motiv mehrere Bilder aufzunehmen und wie wild auf den Auslöser zu drücken: Das perfekte Bild wird schon dabei sein! Doch bleibt hierbei oft die Wertschätzung für die Vergänglichkeit eines Augenblicks auf der Strecke. Mit der Sofortbild-Kamera ist das anders. Mit ihr fertigen wir Unikate an. Jedes Bild ist ein Einzelstück für das wir uns auf die Suche nach dem perfekten Augenblick begeben. Die Freude über das fertige Bild ist dafür umso größer.
Es gibt wahrscheinlich kein anderes Bild-Medium, dem wir Bildfehler so leicht verzeihen können. Viel mehr noch sind diese beim Polaroid geradezu charmant: Wackler, Verwaschungen, Lichteinfälle und eingetrocknete Chemie können ja so wunderbar sein! Und ist es nicht schön, einfach mal kein perfektes Ergebnis abliefern zu müssen?
Ein Ergebnis zum Anfassen.
Das Polaroid verbindet Menschen miteinander durch dieses klassische und sehr stilvolle Design und den damit verbundene Sound von „damals“. Es ist vor allem eine Zeitreise in die Siebziger.
Schon Künstler wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein schätzten die „Polas“ – für altmodische Ehrlichkeit und den Charme des Unperfekten. Jedes Bild ist einzigartig. Es gibt kein Negativ, du kannst die Fotos nicht vervielfältigen oder hinterher noch bearbeiten: Polaroids sind authentisch und ehrlich. Der einzigartige Farblook und die Ungezwungenheit der Bilder suggeriert eine intime Nähe.
Was macht das Polaroid mit uns?
Dank der Unschärfe im Polaroid schwören wir sozusagen der Schärfe im Bild ab und schaffen abstrakte Fotografien. Schärfe zeugt von Kontrolle über das Gesehene, ein scharfer Blick impliziert Präzision und Makellosigkeit. Ein bewusst unscharfes Bild, das seinem Betrachter Details vorenthält, gibt sich auch selbst nicht preis. Viel mehr zelebriert es eine gewisse Distanz und Rätselhaftigkeit, was wiederum unser Interesse weckt. Atmosphäre, Stimmung und die eigene Fantasie des Betrachters rücken in den Mittelpunkt und er muss selbst die Leerstellen füllen, die das Foto ihm vorgibt.
Unschärfe ermöglicht Assoziation – Assoziation ermöglicht Kreativität.
Mein Fotoarchiv umfasst nach über 30 Jahren als Fotograf, mehrere tausend Polaroids. Somit genügend Material für unzählige Workshops mit unterschiedlichsten Themen.
Das Polaroid, mit all seinen Stärken und Schwächen, die ich so sehr liebe, ist zum festen Bestandteil meiner Seminare geworden.